Symposium
Das Symposium hat vom 29. Oktober bis 2. November 2003 stattgefunden im Internationales Wissenschaftsforum Heidelberg (IWH).
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Tagungsbericht (Deutsch)
In Zusammenhang mit dem interdisziplinären Forschungsprojekt des Slavischen Instituts und des Seminars für Osteuropäische Geschichte der Universität Heidelberg fand vom 29. Oktober bis 2. November 2003 in Heidelberg ein international hochkarätig besetztes Symposium zu dem Thema „Die nationalsozialistische Rassen- und Vernichtungspolitik: Formen künstlerischer Erinnerung in Osteuropa – Literatur, Film, Kunst und Musik“ statt. In den zur Verfügung stehenden Tagen konnte Dank der Vortragenden aus Deutschland, den USA, Kanada, Israel, Polen, Tschechien, Litauen und der Russischen Föderation ein erster Überblick über den internationalen Stand der Forschung gegeben werden.
Nach einer Einführung in die historische Dimension der Thematik befasste sich das Symposium mit den verschiedenen Formen und Inhalten sozialen und geschichtlichen Gedächtnisses, wie es sich in unterschiedlichen Ländern und Kulturen Osteuropas seit den 30er Jahre des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart in den Bereichen Belletristik, Publizistik, Film, Musik, Theater, Bildende Kunst und öffentliches Gedenken an Mahnmalen und in Gedenkstätten dargestellt hat. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der in Polen, Jugoslawien, der Sowjetunion und der Tschechoslowakei betriebenen literarischen Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Rassen- und Vernichtungspolitik innerhalb der jeweiligen Länder. Doch auch die filmische, musikalische und künstlerische Behandlung des Themas kam nicht zu kurz, wobei wiederum die Länder Sowjetunion, Polen und Tschechoslowakei im Mittelpunkt standen. Die einzelnen Vorträge lieferten ein breites Bild der verschiedenen Formen der Erinnerung in Osteuropa und zeigten die Ähnlichkeiten und Unterschiede in der Umgangsweise mit der Thematik in den einzelnen Ländern, den künstlerischen Medien und zu unterschiedlichen Zeiten auf.
Obwohl das Symposium einen guten Einblick in den derzeitigen Forschungsstand geben konnte, zeigte sich, dass die Forschung zum künstlerischen Umgang mit der nationalsozialistischen Rassen- und Vernichtungspolitik in Osteuropa bisher noch in den Kinderschuhen steckt und nur vereinzelt betrieben wird. Einer ersten Bestandsaufnahme müssen daher nun verstärkt komparatistische und interdisziplinäre Ansätze sowie der Auf- und Ausbau der Beziehungen unter den einzelnen Forschern und Instituten folgen. Einen ersten Schritt in diese Richtung stellt die Veröffentlichung der Symposiums-Beiträge in einem Sammelband im kommenden Jahr dar, wodurch die Forschung auch einem breiteren Publikum bekannt gemacht werden soll.
In dem Forschungsmagazin der Universität Heidelberg RUPERTO CAROLA erschien in Heft 2 / 2004 ein ausführlicher Bericht über diese Tagung mit besonderer Berücksichtigung der Vortragenden aus Heidelberg, geschrieben von Frank Grüner und Urs Heftrich (http://www.uni-heidelberg.de/presse/ruca/ruca04-02/zeichen.html). Die einzelnen Beiträge des Symposiums werden 2005 unter dem Titel "Die Kunst ist der Zerstörer des Schweigens - Die nationalsozialistische Rassen- und Vernichtungspolitik in Osteuropa: Formen künstlerischer Erinnerung" veröffentlicht.
An dieser Stelle sei noch einmal dem Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg, der Fritz-Thyssen-Stiftung und der Stiftung Universität Heidelberg gedankt, ohne die dieses Symposium nicht in diesem Ausmaß und Rahmen hätte stattfinden können, sowie Gilead Mishory und Michael Buselmeier, die dem Ganzen einen kulturellen Rahmen gaben.
Tagungsbericht (Englisch)
As part of the interdisciplinary research project at the Institute of Slavonic Studies and the Institute for East European History of the University of Heidelberg a symposium entitled “The Nazi Politics of Racial Discrimination and Extermination – Forms of Memory in the Arts of Eastern Europe – Literature, Film, Art and Music” was organised in Heidelberg from October 29th to November 2nd 2003. Due to the outstanding contributions by renowned scholars from the USA, Canada, Israel, Poland, the Czech Republic, Lithuania, the Russian Federation and Germany, it was possible to gain a first overview of the international state of research in this field.
After an introduction on the historical dimensions of the subject, the lectures dealt with different forms and contents of social and historical memory as represented in fiction, poetry, journalism, film, music, the performing and visual arts and memorials as a form of public memory in different countries and cultures of Eastern Europe from the Thirties of the Twentieth Century up to the present. One focus of the symposium was the way the Nazi politics of racial discrimination and extermination in the respective countries has been depicted in Polish, Czechoslovakian, Yugoslavian and Soviet literature. The representation of this theme in film, music and arts was not neglected either, particularly in the Soviet Union, Poland and Czechoslovakia. The lectures provided a deep insight into the different forms of memory in Eastern Europe and showed similarities and differences in dealing with the subject in different countries, different art forms and in different historical periods.
Although the symposium was able to give an excellent insight into today’s state of research, it also became clear that research on the portrayal of the Nazi politics of racial discrimination and extermination in the arts of Eastern Europe is still in its infancy and so far has taken place only occasionally and in isolation. More comparative and interdisciplinary research has to follow this first overview, international relations between researchers and institutions have to be established and expanded. A first step in this direction will be the publication of the symposium papers in spring 2005 in an anthology, which aims to present the up-to-date results of the research to a broader public.
A detailed account of the symposium was published in "Ruperto Carola", the research magazine of the University of Heidelberg (issue 2/2004, http://www.uni-heidelberg.de/presse/ruca/ruca04-02/zeichen.html). The article entitled “Dass bewahrt sei ein durchs Dunkel getragenes Zeichen” was written by Frank Grüner and Urs Heftrich.
All papers of the conference will be published in 2005 in the anthology “Die Kunst ist der Zerstörer des Schweigens - Die nationalsozialistische Rassen- und Vernichtungspolitik in Osteuropa: Formen künstlerischer Erinnerung”.
At this point we would like to thank once again the “Internationales Wissenschaftsforum Heidelberg”, the “Fritz Thyssen Foundation” and the “Foundation of the University of Heidelberg” for their generous financial and organisational support. The symposium would not have been possible without their help, especially not with such renowned international participants and in such a pleasant setting. We would also like to thank Gilead Mishory and Michael Buselmeier, who were responsible for the cultural highlights of the symposium.