Allgemeine Informationen und Aufbau des Studiums

Seit dem Sommersemester 2016 wird am Slavischen Institut der Universität Heidelberg in Kooperation mit dem Seminar für Osteuropäische Geschichte ein konsekutiver Master-Studiengang Slavische und Osteuropäische Studien angeboten. Gegenstand des Master-Studienganges sind die slavischen Sprachen, Literaturen, Kulturen und Gesellschaften in ihrer gegenwärtigen und historischen Entwicklung. Der Studiengang Slavische und Osteuropäische Studien kann in Heidelberg mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung studiert werden. Zur Auswahl stehen die Schwerpunkte Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Osteuro­päische Geschichte oder eine Kombination von zwei dieser Schwerpunkte. Es werden dabei jeweils zwei slavische Sprachen in freier Kombination studiert. Folgende Sprachen aus den Bereichen Ost-, West- und Südslavistik stehen zur Wahl: Russisch, Polnisch, Tschechisch, Serbisch/ Kroatisch und Bulgarisch. Eine Ausnahme zur freien Kombinierbarkeit der Sprachen bildet der Schwerpunkt Osteuropäische Geschichte. Wird dieser Schwerpunkt gewählt, muss eine der belegten slavischen Sprachen in jedem Fall Russisch sein muss.

Schwerpunkt Literaturwissenschaft: Im Schwerpunkt Literaturwissenschaft wird die gesamte Breite der slavischen Literaturwissenschaft in den gewählten zwei slavischen Sprachen bis hin zu kulturwissenschaftlichen und komparatistischen Fragestellungen abge­bildet. Zugleich bietet diese Schwerpunktbildung die Möglichkeit zur Vertiefung einzel­ner Bereiche nach eigener Wahl. Die Ausrichtung auf die Forschung wird im gesamten Lehr­an­gebot gewährleistet.

Schwerpunkt Sprachwissenschaft: Im Schwerpunkt Sprachwissenschaft stehen die sprach­wissenschaftlichen Forschungsmethoden und ihre Anwendung im Bereich der slavischen Sprachen in Gegenwart und Vergangenheit im Mittelpunkt. Das Anwendungsgebiet des Master-Studiengangs bilden zwei der folgenden Bereiche: sprachwissenschaftliche Russistik, Polonistik, Bohemistik, Bulgaristik, Kroatistik (oder alternativ zu letzterer) Serbistik, unter Einbeziehung der relevanten soziokulturellen Gegebenheiten der slavischen Sprachge­mein­schaften. Dieser Schwerpunkt beinhaltet sowohl theoretische als auch anwendungsorientierte Bereiche der sprachwissenschaftlichen Slavistik.

Schwerpunkt Osteuropäische Geschichte: Gegenstand des Schwerpunktes Osteuropäische Geschichte ist im Kern die Geschichte des slavischen Sprachraumes unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte des russischen bzw. sowjetischen Imperiums. Nah an der Forschung werden in Fallstudien Methoden und Theorien der Geschichtswissenschaften erprobt und diskutiert. Der Schwerpunkt Osteuropäische Geschichte kann nur mit der Sprache Russisch und einer weiteren slavischen Sprache (Bulgarisch, Kroatisch, Polnisch, Serbisch oder Tschechisch) gewählt werden.

Zwei Schwerpunkte nach Wahl: In dieser Variante sind in freier Wahl zwei der drei Schwer­punkte Literaturwissenschaft oder Sprachwissenschaft oder Osteuropäische Geschichte zu belegen. Außerdem werden Grundkenntnisse in einer weiteren slavischen Sprache vermittelt oder es werden die in einem vorherigen Bachelorstudium erworbenen Kenntnisse in einer zweiten Slavine vertieft. Diese Variante kann belegt werden, wenn im Bachelorstudiengang nur eine slavische Sprache erlernt wurde, oder wenn eine Kombination zweier Schwerpunkte angestrebt wird.

 

Der Studiengang Slavische und Osteuropäische Studien (Hauptfach) baut auf einem vorher erworbenen B.A. in Slavistik oder einem vergleichbaren osteuropa­wissen­schaftlichen Studiengang (Fachanteil jeweils mindestens 50 %) auf, in dem der gewählte Schwer­­punkt (Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft oder Osteuropäische Ge­schich­te) vertreten ist.

 

Begleitfach: Slavische und Osteuropäische Studien kann auch als Master-Begleitfach studiert werden. Dafür ist kein vorhergehendes Bachelor-Studium der Slavistik oder eines osteuropa­bezogenen Studiengangs notwendig. Gegenstand des Begleitfachs ist je nach Vorkenntnissen eine einführende (Variante 2) oder vertiefende (Variante 1) Beschäftigung mit einer slavischen Sprache sowie ein allgemeiner Überblick über den Gesamtbestand der Slavia in ihrer gegenwärtigen und historischen Dimension.

 

Die Vielfalt der inhaltlichen wie sprachlichen Wahl- und Kombinationsmöglichkeiten des Studiengangs Slavische und Osteuropäische Studien erlaubt den Studierenden eine möglichst passgenaue Ausrichtung ihres Master-Studiums an ihren fachlichen Interessen. Die integrale Kooperation mit dem Seminar für Osteuropäische Geschichte, das am Slavischen Institut herrschende Prinzip der Voll-Slavistik, eine stark komparatistische Ausrichtung sowie die Möglichkeit auch die kleineren Slavinen – insbesondere die an deutschen Universitäten nur selten angebotene bulgarische Sprache und Literatur – als einen fachlichen Schwerpunkt zu wählen, geben dem Master-Studiengang Slavische und Osteuropäische Studien in Heidelberg sein ganz besonderes Profil.

 

Der Master Studiengang Slavische und Osteuropäische Studien kann sowohl zum Winter- als auch zum Sommersemester begonnen werden. Bitte beachten Sie die Bewerbungsfristen!

 

Der Studiengang kann in Teilzeit studiert werden.

 

Sie haben keinen Bachelor in Slavistik oder Osteuropa-Studien, würden aber dennoch gerne den Masterstudiengang Slavische und Osteuropäische Studien beginnen?
 
Wenn Sie ein anderes philologisches Studium abgeschlossen und gute Kenntnisse in mindestens einer slavischen Sprache haben oder ein Übersetzerstudium mit mindestens einer Slavischen Sprache absolviert haben, dann erkundigen Sie sich bei unserer Fachstudienberatung, ob für Sie die Möglichkeit besteht, ein Masterstudium am Slavischen Institut zu beginnen. Unter bestimmten Voraussetzungen können in diesen Fällen Kurse, die für den Beginn des Masterstudiums unerlässlich sind, in einer Art Kurzzeitstudium (i.d.R. 1-2 Semester) nachgeholt und auf dieser Grundlage ein Masterstudium begonnen werden.
Letzte Änderung: 08.05.2018
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