Projekt
dynamics in a frontier society
Projektleiter
Heidelberg: Prof. Dr. Jadranka Gvozdanović
Prag: doc. PhDr. Tomáš Klír, Ph.D.
Ein Kooperationsprojekt an den Universitäten von Heidelberg und Prag. Ziel dieses Projekts ist es, die komplexe Siedlungsgeschichte im slavisch-germanischen Kontaktraum im frühen Mittelalter interdisziplinär zu erforschen.
Wir betrachten Hydronyme, Ortsnamen, Lehnwörter und Begräbnisrituale als unterschiedliche kulturelle Ausdrücke epistemologisch vergleichbarer Werte. In der von uns untersuchten Region, die die gegenwärtigen Regionen von Nordostbayern und Westböhmen umfasst, erweisen sich diese Kulturausdrücke in der untersuchten Zeit als transkulturell und fluid, teilweise zusammengesetzt aus östlichen und westlichen Eigenschaften (vorher entweder germanisch oder slavisch genannt). Unsere bisherige Aufzeichnung der „Grenzlinien“ auf dem Areal weist große Unterschiede zwischen dem ostfränkischen (Maingebiet) und dem böhmischen Gebiet auf. Hier zeichnet sich eine breite Kontaktzone mit graduellen Veränderungen und einem ausgeprägt hohen Maß an Transkulturalität ab. Insgesamt verwischen sich dadurch die Trennungslinien, die von der früheren historischen Forschung als klar definierbar angenommen wurden.